Gut ein Jahr nach der Atom-Katastrophe von Fukushima hat Japan seine Grenzwerte für die Strahlenbelastung von Lebensmitteln drastisch verschärft. Maximal noch 100 Becquerel pro Kilogramm Cäsium sind zugelassen, bisher waren es 500. Die Europäische Union übernimmt diese strengeren Grenzwerte von heute an (01.04.2012) - allerdings nur für Produkte, die aus Japan importiert werden. Lebensmittel aus Europa oder zum Beispiel aus der Tschernobyl-Region dürfen weiterhin viel höher belastet sein: mindestens sechs Mal so hoch wie japanische Produkte.
Erst vor wenigen Tagen hatte der "Spiegel" über eine unveröffentlichte Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz berichtet. Fazit: In puncto Lebensmittelsicherheit haben Deutschland und die EU aus Fukushima offenbar nichts gelernt. Die Grenzwertpolitik ist widersprüchlich und schützt die Bevölkerung nicht ausreichend vor Gesundheitsgefahren:
• Lebensmittel, die nicht aus Japan kommen - und das sind die allermeisten - dürfen mindestens sechs Mal so hoch belastet sein wie japanische Produkte.
• Selbst in den von Tschernobyl betroffenen Staaten Ukraine und Weißrussland gelten teilweise strengere Grenzwerte als in der EU. Die Folge: Lebensmittel, die dort nicht in den Handel dürfen, sind bei uns frei für den Verkauf.
Dienstag, 3. April 2012
Aus Fukushima nichts gelernt
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